Hamburg – 1. Mai, 14 Uhr, Bhf Dammtor & Alsterpark & Eichenpark

#SolidarischDurchDieKrise
#DieReichenMüssenFürDieKriseZahlen
 

*** UPDATE: WHDG goes Kundgebungen Alle Kundgebungen wurden gerichtlich verboten! ***

Hi Liebe Leute
Das Leben ist hart und die Zeiten sind schwer. Corona suckt und leider haben die Behörden und das Verwaltungsgericht unsere Kundgebungen in Hamburg komplett verboten. Wir hatten ein ausführliches, gut erprobtes Hygiene-Konzept und drei kleine Kundgebungen mit unterschiedlichen Anfahrtswegen angemeldet. All das reicht dem Gericht nicht.  Wir gehen davon aus, dass die Gerichte uns weiterhin verbieten werden: Wir sind keine Corona-Leugner:innen, wir wollten unter Pandemiebedingungen angemessen protestieren. Wir können die Beschlüsse der Gerichte nicht nachvollziehen. Das Verbot ist mit dem Schutz vor Infektionen nicht zu rechtfertigen. Das Verbot ist unser Meinung nach eine politische Entscheidung.
Wir sind wütend, am 1. Mai, dem Tag unserer Klasse, unsere Vorstellungen nach einer besseren und sozialeren Gesellschaft nicht auf die Straße tragen zu können. Es ist viel Arbeit in die Vorbereitung geflossen und es hat sich ein breites Bündnis gefunden. Das Verbot wird uns nicht hindern, weiterhin für eine soziale Gesellschaft zu kämpfen. Achtet auch darauf, was sonst in Hamburg noch stattfindet. Ihr seid Klasse.

In ein paar Tagen ist es soweit, wir werden in Harvestehude einfallen und lautstark unsere Forderungen artikulieren. Auch wenn Wissenschaftler*innen davon ausgehen das das Ansteckungsrisiko mit Abstand und Maske im Freien gen Null tendiert, erlaubt die Stadt Hamburg keine Demonstration. So weit so nervig. Wir lassen uns dennoch die schlechte Laune nicht verderben.
Nun also „Festival der Demokratie“…
Wir haben 3 große Kundgebungen angemeldet, die sich über Harvestehude verteilen:
1. Dammtor
2. Alsterpark
3. Eichenpark

Es wird Redebeiträge, (Live-) Musik. Performances uvm. geben. Jede Kundgebung hat ein Hygienekonzept erstellt, welches konsequent umgesetzt wird. Die Orte sind jeweils mit S- und U-Bahn, zu Fuß und mit dem Rad zu erreichen. Nutzt gerne die unterschiedlichen Anfahrtswege zu den verschiedenen Örtlichkeiten. Packt euch Masken, Picknickdecke, Proviant und alles, was mensch sonst noch in der Gefahrenzone Reichenviertel gebrauchen kann, ein und kommt zu den Kundgebungen.
Wir freuen uns auf einen spannenden 1. Mai!

Wichtig: Bitte beachtet unser Hygienekonzept:

  • Bitte reist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln an, sondern mit dem Fahrrad/ zu Fuß.
  • Bitte kommt nicht alle zum Dammtor, sondern verteilt euch gleich auf die drei Kundgebungsorte. Es wird überall nice!
  • Wir wissen, dass ihr das ohnehin schon macht, aber bitte achtet an diesem Tag besonders auf die Einhaltung der Hygieneregeln, also Abstand einhalten, Maske tragen und Kontaktvermeidung. Natürlich ist es schön, Leute wiederzusehen, aber bitte bleibt auch im Reichenviertel in euren Haushaltsgemeinschaften, wenn ihr mit diesen unterwegs seid. Wir freuen uns auf euch, das wird mega!

Aufruf

Wir leben in einer Welt der Reichen. Einer Welt, in der Wenigen alles gehört und den Vielen nichts. Das ist nicht sofort offensichtlich, denn Reiche bleiben gern unter sich, sie treffen sich auf exklusiven Partys, heiraten in ihrer Community und leben abgegrenzt in ihren Villenvierteln. Reiche sind geübt darin, ihr Vermögen diskret zu verbergen. Fast unsichtbar, ist Reichtum als gesellschaftliches Problem völlig unterbelichtet. Gesehen wird meistens nur seine Kehrseite: Armut. Wir aber wollen hingucken, ans Ende der Auffahrten hinter die prunkvollen Fassaden der Villen. Der Porsche, die Yacht und das Wertpapierdepot sind aber nur der sichtbarste Ausdruck eines riesigen Problems: Gesellschaftliche Ungleichheit. Denn den Reichen gehören nicht nur ihre eigenen Häuser, Autos und Boote. Ihnen gehört die ganze scheiß Stadt!
 
Ihnen gehören die Wohnungen, in denen wir leben. Ihnen gehören die Fabriken und Büros, in denen wir arbeiten. Sie behalten den Reichtum, den wir erwirtschaften und sie verfügen mit unserer Arbeitskraft über einen Großteil unserer Zeit. Von den Ressourcen unseres Planeten verbrauchen sie viel mehr, als ihnen zusteht und weit mehr als verbraucht werden dürfte, damit kommende Generationen noch eine annehmbare Lebensgrundlage haben. Aber warum ist das so? Die Ursache ist ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, das massive Ungleichheit hervorbringt und fleißig von unten nach oben umverteilt. Reiche werden immer reicher, indem Löhne gedrückt werden und die Politik Vermögen nicht effektiv besteuert. Der gesellschaftlich erwirtschaftete Reichtum wird kaum zur Finanzierung des Gemeinwohls herangezogen. Dem Trend muss etwas entgegengesetzt werden, denn:
 
Wir können uns die Reichen und ihren exzessiven Lebensstil nicht mehr leisten!
 
Die Coronapandemie hat bestehende Ungleichheiten verstärkt und deutlich gemacht, welche Interessen zählen und wessen Bedürfnisse ernst genommen werden. Die Bedürfnisse derer, die uns auf Intensivstationen das Leben retten, sind es nicht. Und auch nicht die Interessen derjenigen, die unsere Kranken und Großeltern betreuen, unsere Kinder unterrichten, uns mit Lebensmitteln und Kultur versorgen, sprich: die Gesellschaft lebenswert machen. Stattdessen hören Bundesregierung und Ministerpräsident*innen fast ausschließlich auf die Stimmen aus der Wirtschaft. Die Toten, die das kostet, nehmen sie mit ihrer desaströsen Krisenpolitik in Kauf.

Am 1. Mai treffen wir uns 14 Uhr am Bhf Dammtor und werden den Bewohner*innen des
Problemviertels Harvestehude einen Besuch abstatten.
 
Wir werden für eine Welt auf die Straße gehen, in der die Bedürfnisse der Menschen mehr zählen als ständiges Wirtschaftswachstum. Für eine klimagerechte Welt, die wertschätzend und nachhaltig mit ihren Ressourcen umgeht und sie gerecht verteilt. Der Welt der Reichen, in der nur Wenige profitieren, stellen wir unsere Welt der Vielen entgegen: der Angestellten und Arbeiter*innen, der Prekären, der Migrant*innen, der Illegalisierten und Marginalisierten, der Überflüssigen, der Queeren und Schrägen, der Freaks und Künstler*innen. Wir sind Klasse.
 
Holen wir uns, was uns zusteht – laut, schrill, bunt und wild!
Her mit dem schönen Leben, heraus zum 1. Mai!
Die Reichen müssen für die Krise zahlen!
 

Unterzeichnet von:

Barmbeker Initiative gegen Rechts