„Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten!“ – unter diesem Slogan ruft das Umverteilungsbündnis “Wer Hat Der Gibt” zum Protest am 1. Mai auf. Der Demonstrationszug startet um 13 Uhr an der Elbphilharmonie und zieht von dort aus durch die Hamburger Hafencity in Richtung Warburg-Bank an der Binnenalster.
Das Bündnis fordert sozial gerechte Antworten auf die großen Krisen der Gegenwart. Seien es der planetare Klimakollaps, die sich rasant entwickelnde Inflation oder die Corona-Pandemie – die Kosten tragen bislang stets diejenigen, die sich das gute Leben ohnehin längst nicht mehr leisten können. Diese Schieflage wollten SPD und die Grünen/Bündnis 90 laut Wahlkampfversprechen 2021 grundlegend ändern. Ein halbes Jahr später heißt nun es aus den Führungsriegen beider Parteien, Umverteilungspolitiken seien schlichtweg nicht drin – zu groß die Abhängigkeit von der FDP, zu fragil die Energiesicherheit der Republik, zu angespannt die Wirtschaftslage. Dafür gibt es selbst aus der Opposition Zustimmung. Jüngst verkündete CDU-Chef Friedrich Merz, der Höhepunkt des gesellschaftlichen Wohlstandes sei überwunden und stimmte Teile der Bevölkerung damit auf schwere Zeiten ein.
Im Hamburger Nobelviertel Hafencity ist von dieser Krisenstimmung nichts zu spüren. „Die Hafencity ist ein Problemviertel“, sagt “Wer Hat Der Gibt”‑Sprecherin Carlotta Schmidt. „Sie ist ein Paradebeispiel für Stadtpolitik, die an den Bedürfnissen der Reichen ausgerichtet ist und den Großteil der arbeitenden Bevölkerung außer Acht lässt.“ Allein der Bau der Elbphilharmonie, Prestigeprojekt und Aushängeschild des Viertels, hat rund 866 Millionen Euro verschlungen. Neu gebaute Wohnungen kosten oftmals Dutzende Millionen Euro oder werden für Tausende Euro im Monat vermietet. “Am ersten Mai, dem Tag der Arbeiter*innen, wollen wir uns den gesellschaftlichen Missständen geeint entgegenstellen und für solidarische Krisenantworten einstehen. Denn so, wie es aktuell ist, kann es nicht mehr weitergehen!” so Schmidt weiter.
Der geplante Protestzug wird von zahlreichen zivilgesellschaftlichen Initiativen in Hamburg unterstützt, unter anderem von Fridays for Future Hamburg und der Seebrücke Hamburg und sowie dem AStA der Universität Hamburg. Bereits am 29. April um 18 Uhr lädt das Bündnis zu einer Vorab-Aktion auf dem Schulterblatt vor der Roten Flora unter dem Motto „Symphonien der Umverteilung“ ein.
Das Bündnis:
“Wer Hat Der Gibt” gründete sich im Sommer 2020 als Reaktion auf die Corona-Politik der damaligen Bundesregierung. An einem ersten Aktionstag im September 2020 gab es Aktionen und Demonstrationen durch Reichenviertel in 5 Städten. Im Frühjahr 2021 initiierte „Wer hat der gibt“ eine Petition, die von mehr als 100 Prominenten erstunterzeichnet und von weiteren 55.000 Menschen unterstützt wurde. Seitdem zogen die bunten Protestzüge durch die Hamburger Reichenviertel Blankenese und Harvestehude oder – auf Schlauchbooten – über die Kanäle der Stadt.
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