Hamburg, 17.9.2020
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Demonstration am 19.9. in Hamburger
Reichenviertel
Linkes Bündnis fordert: Die Reichen sollen für
die Krise zahlen!
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Am 19. September wollen in Hamburg die
Verschwörungsideolog*innen von „Querdenken 40″ mit
Corona-Leugner*innen, Antisemit*innen, Reichsbürger*innen,
Holocaustleugner*innen und Rechtsextremen auf die Straße
gehen.
Wer sich aber wirklich um Freiheitsbeschränkungen und
soziale Probleme sorgt, hat nun eine progressive Alternative:
Für 18 Uhr ruft das linke Krisenbündnis „Wer hat der gibt“
ebenfalls zum Protest auf. Das neue Krisenbündnis fordert: Die
Reichen müssen für die Krise zahlen!
Soziale Gräben werden sich durch die Corona-Krise
vertiefen: Es drohen noch weiter rasant steigende Mieten, eine
noch größere Armut, noch prekärere Verhältnisse für
Geringverdiener*innen, Migrant*innen, Frauen oder Menschen mit
Behinderungen. Wir sitzen nicht alle im selben Boot, wie uns
Politiker*innen und Reiche immer wieder einreden wollen. Wer
in dieser Gesellschaft bereits benachteiligt ist, den trifft
eine Krise um so härter. Währenddessen verdienen Superreiche
an dem Leid anderer Menschen immer weiter. Seit Beginn der
Corona-Krise konnten Multimilliardäre wie Amazon-Chef Jeff
Bezos ihr Vermögen um Milliarden vergrößern. Aktuelle
Berechnungen machen die Dimension der Ungleichheit deutlich:
Was sich eine Amazon-Lagerarbeiterin in Deutschland mühsam in
einem ganzen Jahr erarbeitet, „verdient“ Jeff Bezos in elf
Sekunden.
Doch schon vor Corona war der Reichtum in der Welt
ungerecht verteilt. Während das reichste Prozent in
Deutschland über 35 Prozent des Vermögens verfügt, teilt sich
die ärmere Hälfte der Gesellschaft lediglich 1,4 Prozent des
Gesamtvermögens. Auch das Einkommen ist extrem ungleich
verteilt: Laut Welt-Ungleichheitsbericht aus dem Jahr 2018
liegt der Anteil des Einkommens der oberen zehn Prozent am
Gesamteinkommen in Deutschland bei 40 Prozent. Bestünde die
gesamte Gesellschaft aus zehn Menschen, dürfte sich der
reichste Mensch vier Stücke vom Kuchen nehmen, während sich
die fünf Ärmsten nicht einmal zwei Stücke teilen müssten.
Damit lassen wir uns nicht länger abspeisen. Am 19.
September wird es in Berlin, Hamburg, Hannover und
Kaiserslautern Aktionen geben, um die reale soziale Spaltung
in unserer Gesellschaft zu skandalisieren.
Die Demonstration in Hamburg startet um 18 Uhr bei
der Wiese gegenüber der S-Bahn Station Dammtor (Moorweide).
Wir gehen dann nach Harvestehude, dahin also, wo die Reichen
wohnen. Damit wollen wir aufzeigen, dass es mit Blick auf die
Krisenkosten nicht an Reichtum in unserer Gesellschaft
mangelt. Es mangelt aber an einer gerechten Verteilung. Und
das schadet auch der Demokratie: Wir wollen, dass nicht länger
Privatisierung, Individualisierung und Vereinzelung zentrale
Begriffe dieser Gesellschaft sind. Wir streben eine
solidarische Gesellschaft mit einem menschenwürdigen
Lebensstandard für alle an. Wer hat, der gibt!